Thierry Boissel

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Le vitrail est mort, vive le vitrail !

6. Dezember 2015 - 10. April 2016, Vitromusée Romont

«Wenn mit dem Wort Glasmalerei eine Technik gemeint ist, ist die Glasmalerei tot» so Thierry Boissel. Der 1962 geborene Schüler Ludwig Schaff raths lotet seit 1987 in seinem Werk die neuen Möglichkeiten der Glastechnologie voll aus, mit einer Vorliebe für das heissgeformte Industrieglas. Seit 1991 leitet der aus Frankreich stammende Künstler die Studien- und Experimentierwerkstatt für Glasmalerei, Licht und Mosaik an der Akademie der Bildenden Künste in München. Durch seine Lehrtätigkeit und seine eigenen Arbeiten nimmt Boissel markant Einfluss auf die zeitgenössische künstlerische Verwendung von Glas in der Architektur.

Im Sommer 2015 stellte sich Thierry Boissel der Aufgabe, im Deutschen Glasmalereimuseum Linnich seine architekturbezogenen Projekte in einem musealen Rahmen zu präsentieren. Die Ausstellung im Vitromusée zeigt die Werke und Installationen nun in
einem neuen räumlichen Dialog.

Ob ornamental oder fi gürlich, farbig oder monochrom – die Arbeiten des Künstlers erscheinen zunächst wie Membrane, Schleier oder Grenzen zwischen Räumen. Paradoxerweise sind sie jedoch vor allem Zugänge zu einer unsichtbaren oder transzendenten, von der Subjektivität des Betrachtenden geformten Welt. Die sich ständig verändernden Werke verlocken dazu, rein visuelle, ästhetische und haptische Wahrnehmungen zu überschreiten. Thierry Boissels Raumspiele und das oszillierende Licht, das er einfängt, bearbeitet und fassbar macht, führen zu Erfahrungen jenseits des Glases.

(Der Text stammt aus der Pressemitteilung des Vitromusée Romont)

Vitromusée Romont

Thierry Boissel