Anlässlich des 30 Jahr Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Pisek und Wetzlar veranstalten die Städtischen Museen Wetzlar zusammen mit dem Prachenske Museum eine Kooperationsausstellung über den aus Pisek stammenden Glas-, Porzellan- und Miniaturmaler Jan Zacharias Quast (1814-1891), der in Prag, Wien und Pisek arbeitete und durch seine Bildnisminiaturen sowie kunsthandwerklichen Erzeugnisse berühmt wurde.
Mit der Wiederaufnahme der spektakulären Ausstellung „Hölzel und sein Kreis“, die der neu erbaute Freiburger Kunstverein 1916 mitten im ersten Weltkrieg veranstaltete, zeigt das Museum, wie die Schwarzwaldstadt einst die Moderne vorantrieb.
Eine neue Ausstellung im Glasmalerei-Museum in Troyes (Cité du Vitrail), widmet sich dem heimischen Glasmaler Louis Germain Vincent-Larcher (1816-1894), dessen Werk sich auf die Stadt und das umliegende Département l’Aube in der westlichen Champagne konzentriert.
Eine Retrospektive im Musée du Verre in Conches (Département Eure in der Region Normandie), widmet sich dem überwiegend religiösen Werk des Ateliers Hébert-Stevens-Rinuy-Bony, das zwischen 1924 und 1997 in Paris gearbeitet hat und zu den engagierten Erneuerern der sakralen Kunst in Frankreich gehört.
Unter dem Titel Jochem Poensgen. Affinité / Wahlverwandt - Hinterglasmalerei und Glasbilder zeigt das Deutsche Glasmalereimuseum in Linnich bis zum 15. Oktober 2017 eine Retrospektive mit dem Werk des Künstlers anlässlich seines 85. Geburtstags.
Zwei völlig gegensätzlich ausgerichtete Glasmalerei-Ausstellungen sind derzeit in Frankreich zu sehen: In Troyes Les Triomphes de Pétrarque, Un vitrail exceptionnel d’Ervy-le-Chatel (Aube) und in Chartres Lumière du Monde, Glanzlichter der Welt, Lights of the World.
Das 28. Kolloquium des internationalen Forschungsverbandes des Corpus Vitrearum Medii Aevi, findet vom 4.-9. Juli in Troyes statt und widmet sich dieses Mal dem Fensterschmuck (Glasfenstern) in privaten Wohnhäusern, in Stadtpalais und Adelssitzen seit den Anfängen im ausgehenden Mittelalter bis heute.
Das Vitromusée in Romont widmet dem in München lebenden und arbeitenden französischen Künstler Thierry Boissel eine Einzelausstellung unter dem Titel "Le vitrail est mort, vive le vitrail!" Seit 1987 beschäftigt sich der Schüler Ludwig Schaffraths mit den neuen Möglichkeiten der Glastechnologie, wobei sein besonderes Interesse dem heissgeformten Industrieglas gilt. Seit 1991 leitet er die Studien- und Experimentierwerkstatt für Glasmalerei, Licht und Mosaik an der Akademie der Bildenden Künste in München. Boissel gehört zu den Glasgestaltern, die sich von der traditionellen Glasmalereitechnik mit mundgeblasenen Gläsern und Bleiruten losgesagt haben und in ihrer abstrakten und gegenständlichen Kunst nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten suchen.
Unter diesem emotional hinreissend imperativen Titel hat Benoît Manauté eine erste, reichhaltig illustrierte und wissenschaftlich fundierte Monographie über das französische Glasmalereiatelier MAUMÉJEAN verfasst.
Die Freiburger beteiligten sich seit dem Spätmittelalter rege an den Schenkungen von Glasfenstern in der Eidgenossenschaft. Die leuchtenden Glasbilder, die sich Kantone, Städte, kirchliche und gesellschaftliche Institutionen und Privatleute stifteten, hatten als Zeichen für die Identität und Zusammengehörigkeit der Eidgenossen höchste Bedeutung. Das Werk präsentiert die über 400 im Kanton Freiburg erhaltenen Glasgemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts und den kulturhistorischen Hintergrund dieses reichen Patrimoniums.
Zur Freiburger Freundschaftsscheibe mit dem Sündenfall von Heinrich Ban von 1541
Nie mehr seit dem Mittelalter erlebte die Glasmalerei eine Blüte wie in der Zeit von 1830 bis zum Jugendstil. Die Kirchen erstrahlten neu im Licht bunter Fenster, Kunstverglasungen prägten Stadtquartiere, man traf sich im Schein leuchtender Glasbilder in Gaststuben und schmückte sein Haus mit Wappenscheiben.
Das Deutsche Glasmalerei-Museum in Linnich eröffnet am 22. 11. 2014 eine Ausstellung über das Werk des deutschen Glasmalers Fritz Geiges (1853-1935), der in Freiburg im Breisgau ansässig war.
Zu seinen bedeutendsten Aufträgen gehörten 27 Fenster und Mosaiken für die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin 1895.
In dem on-line Magazin für Glasmalerei VIDIMUS hat David King in der Dezember-Ausgabe 2014 eine Rezension über die Publikation von Mylène Ruoss und Barbara Giesicke Die Glasgemälde im Gotischen Haus zu Wörlitz, Berlin 2012, geschrieben. Darüber freuen sich die Autorinnen sehr und wünschen bei der Lektüre viel Vergnügen.
Das Metropolitan Museum of Art, New York, berichtet in der Herbstausgabe seines Bulletins 2014 über die Aquisition der Stifterscheibe des Gabriel Weydacher und seiner Frau Juliana Wemis aus dem Jahr 1519. Diese stammt aus dem Franziskanerkloster der Silberstadt Schwaz (Tirol) und wurde 2013 von unserer Galerie an die Sammlungen der Mittelalter-Abteilung des MMA The Cloisters verkauft. Hier wird sie jährlich von tausenden Besuchern gesehen und ist ein leuchtender Botschafter Tirols aus vergangener Zeit :-)
Das Vitromusée in Romont zeigt seit 15. Juni 2014 eine einzigartige Sonderausstellung über die Neuerwerbungen der letzten Jahre, deren Herzstück eine kleine Glasmalerei von Marc Chagall (1887-1985) ist, mit einem männlichen Profil und einem Blumenstrauss - vielleicht der Künstler selbst?
Unsere Galerie hat mit dem Verkauf eines Glasgemäldes auch einen Beitrag geliefert
In den letzten Jahren konnten herausragende Künstler wie Gerhard Richter, Markus Lüpertz oder Neo Rauch für die Gestaltung von Glasfenstern in Sakralräumen gewonnen werden. Das Einlassen der Heroen der Gegenwartskunst auf die traditionellen Aufgaben der Glasgestaltung führte nicht nur in Köln oder in Naumburg zu wunderbaren und viel diskutierten Meisterwerken. Diesem spannenden Phänomen geht die Ausstellung Glanzlichter. Meisterwerke zeitgenössischer Glasmalerei im Naumburger Dom anhand von mehr als 50 Originalen nach.
(Text von Holger Brülls, dem Kurator der Ausstellung und Verfasser des Katalogs)